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Barrierefreie Gesellschaft

Hürden abbauen statt Menschen ausschließen

Wir müssen die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland konsequent und umfassend umsetzen!

Für unseren Alltag heißt das, wir müssen Barrieren abbauen. Nicht nur an Bordsteinkanten, sondern überall und auch in den Köpfen. Fangen wir bei Behörden und öffentlichen Institutionen an! Anträge und wichtige Dokumente müssen in Leichter Sprache zur Verfügung gestellt werden. Angestellte im Öffentlichen Dienst sollen Weiterbildungsangebote besuchen, um die Kommunikation in Leichter Sprache zu erlernen. Wir wollen die Deutsche Gebärdensprache als Minderheitensprache anerkennen, um sie zu schützen und zu fördern. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und private Medienunternehmen sollen zum Ausbau der barrierefreier Medienangebote (z.B. Gebärdensprache, Untertitel, Audiodeskription) verpflichten. Das nehmen wir in den Medienstaatsvertrag auf.

Zum selbstbestimmten guten Leben gehört auch, die freie Wahl zu haben, wo ich wohne und arbeite. Wir brauchen mehr inklusive Wohn- und Arbeitsangebote. Allzuoft gibt es außerhalb von institutionalisierten Wohnformen und Werkstätten keine geeigneten Arbeitsplätze. Das müssen wir ändern, damit alle ein selbstbestimmtes Leben führen können. Deswegen müssen wir privatwirtschaftliche Unternehmen zu mehr Barrierefreiheit verpflichten und den inklusiven Arbeitsmarkt fördern, um Werkstätten schrittweise abzuschaffen. Wir wissen, dass es mehr Unterstützungsbedarf gibt, wenn große Übergänge im Leben bevorstehen. Die Wechsel von Schule zu Ausbildung, von Ausbildung zu Beruf, von Schule zu Hochschule oder von Hochschule zu Beruf sind solche Übergänge. Für diese wichtigen Lebensphasen müssen wir ausreichend Angebote zur Förderung und Hilfe bereitstellen.

In diesem Zusammenhang dürfen wir auch die Leistungen in den Familien nicht vergessen: Eltern, die Kinder mit Beeinträchtigungen pflegen, leisten unschätzbar wertvolle Care-Arbeit. Deshalb sollen sie zusätzliche Rentenpunkte erhalten.

Auch dort, wo wir es am wenigsten vermuten, gibt es noch Nachbesserungsbedarf: im Gesundheitssystem. Wir brauchen eine barrierefreie Gesundheitsversorgung. Besonders wichtig ist, Praxisräume für Rollstuhlfahrer:innen und sehbehinderte Menschen gut nutzbar umzugestalten. Denn die haben besonders in wichtigen Anlaufstellen, wie z.B. der Neurologie, Psychotherapie, Psychiatrie und Augenheilkunde, häufig Defizite. Wir brauchen eine Reform des psychiatrischen Hilfesystems. Sicherheit und Schutz für gehörlose Menschen in einer Notruf- bzw. Gefahrensituation müssen wir staatlich garantieren. Auch für gehörlose Menschen muss Hilfe im Notfall ohne Hindernisse verfügbar sein.